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veröffentlicht am 31.03.2017

„Das Lebbe geht immer weider …“

Beliebte Vortragsreihe fortgesetzt

„Das Lebbe geht immer weider …“


„Stepi“, wie er leibt und lebt: Temperamentvoll erzählte Dragoslav Stepanovic Anekdoten aus seinem ereignisreichen Leben. Foto: MRM

Idstein – (MRM) „Lebbe geht weider…“ – wer kennt diese einprägsame, aber einfache Philosophie nicht? Der Urheber Dragoslav Stepanovic war Gast beim Sportkreis Rheingau-Taunus und setzte mit seinem Vortrag einen weiteren Glanzpunkt im Rahmen der beliebten Vortragsreihe. Die rund 200 Zuhörer im Casino der Firma Ernst Schmitz Logistics in Idstein erlebten einen kurzweiligen und informativen Vortragsabend.
Der stv. Sportkreisvorsitzende Helmut Heisen, der den leider erkrankten Sportkreis-Vorsitzenden Manfred Schmidt vertrat, begrüßte die „alten“ und neuen Besucher der Vortragsreihe und versprach ihnen einen launigen Abend. Sein besonderer Gruß galt neben Gastgeber Ernst Schmitz dem Präsidenten des Landessportbundes Hessen (lsb h) Dr. Rolf Müller und seiner Gattin (s. a. Kasten). Eine besondere Freude war es für Heisen, dass er zahlreiche Schüler mit dem Leistungsfach Sport des Gymnasiums Taunusstein nebst Lehrern begrüßen konnte.
Der ehemalige Weltklassefußballer Stepanovic legte los wie die Feuerwehr und gab zahlreiche Anekdoten aus seinem ereignisreichen Fußballerleben zum Besten. Stepanovic, der einst vom Radio-Sender FFH als „Dragoslach Stepanowitz“ karikiert wurde, ist zur Kultfigur geworden. Mit seinen authentischen und lebendigen Erzählungen, die er in seiner unnachahmlichen Mischung aus Serbisch und Hessisch widergab, hatte er immer wieder die Lacher auf seiner Seite. „Meine Eltern waren strikt dagegen, dass ich Fußball spiele“, berichtete er zu Beginn. Kaum vorstellbar, was der Fußballwelt entgangen wäre, wenn er dieses Verbot befolgt hätte … Doch er setzte seinen Willen durch. OFK Belgrad, Roter Stern Belgrad, Eintracht Frankfurt, Wormatia Worms und Manchester City waren die fußballerischen Stationen des 34-maligen jugoslawischen Nationalspielers. Einer der Höhepunkte als Spieler war das Abschiedsspiel für die brasilianische Fußballlegende Pelé.
„Ich wollte nie Trainer werden“, erzählte „Stepi“ weiter. Doch es kam anders! Er betreute zahlreiche deutsche Vereine (u. a. Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen, Kickers Offenbach), war aber auch in Spanien, Griechenland, China, Ägypten und Serbien tätig. Während seiner Zeit bei Rot-Weiß Frankfurt „entdeckte“ er Jürgen Klopp, der zunächst als „Fehleinkauf“ bezeichnet wurde, aber dann doch den Durchbruch schaffte. 1991 übernahm er den Trainerstuhl bei Eintracht Frankfurt und wäre mit dem Team beinahe Deutscher Meister geworden. Eine unglückliche Niederlage am letzten Spieltag in Rostock verhinderte dies. Er tröstete die total enttäuschten Spieler mit einer Lebensweisheit seiner Mutter, die da lautete: „Lebbe geht weider …“ Zudem berichtete „Stepi“, dass er Nelson Mandela sehr schätze. „Frag mich nicht nach Erfolgen, sondern frag mich, wie oft in hingefallen und wieder aufgestanden bin…“ laute einer seiner Weisheiten und dies gelte auch für ihn.
Im Anschluss stand der Referent den Zuhörern für Fragen und Autogramme zur Verfügung.
 Heisen sowie Axel Kittler und Gabi Mernberger (beide Rewe) überreichten Stepanovic als Dankeschön für sehr interessanten Vortrag einen Präsentkorb, die REWE zur Verfügung gestellt hatte. Ein weitere Präsentkorb ging als Genesungsgruß an den Sportkreisvorsitzenden.
In seinem Schlusswort bezeichnet Dr. Rolf Müller Stepanovic als „Gesamtkunstwerk“, das Fußball im Blut habe. Er sei immer Optimist und lasse sich durch nichts erschüttern. Dr. Müller hob zudem das soziale Engagement von „Stepi“ hervor, der sich für Behinderte und Flüchtlinge einsetze. Zudem präsentierte der lsb- h-Präsident die Unterwäschekollektion von „Stepi“, die natürlich auch mit dem berühmten Lebensmotto bestückt ist. Text und Fotos: Michael Reitz

Ehrengäste: 
Jürgen Gerndt (Ehrenvorsitzender des Sportkreises), Norbert Möller (Vors. des Sportkreises Hochtaunus), Erica Fischbach (Vors. des hess. Bob- und Schlittenverbandes, Lothar Räcke (Hess. Ministerium des Inneren und für Sport), Felix Hartmann (1. Stadtrat der Stadt Idstein), Erich Herbst (Kreisfußballwart), Stefan Eidenmüller, Martin Stolpre (Naspa), André Böhm (Barmer GEK), Axel Kittler, Gabi Mernberger (beide REWE)Karl-Heinz Cramer (Stadt Taunusstein9 und Roland Wolf (Stadt Idstein).


Dragoslav Stepanovic (am Rednerpult) begeisterte die Zuhörer im Casino der Firma Ernst Schmitz mit Anekdoten aus seinem Fußballerleben. Unter den Gästen auch der Präsident des Landessportbundes Hessen Dr. Rolf Müller (erste Reihe 3.v.r.).  Foto: MRM

 
 
 
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