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veröffentlicht am 08.12.2019

Tennis mit Mario-Kart-Ästhetik

PADÉL beim Idsteiner Tennisclub



Der neue Padél Platz des Idsteiner TC Grün-Weiss. Foto: Uwe Diener

Der Sportkreis Rheingau-Taunus ist erfreut, daß er, bei einer in Deutschland noch nicht so verbreiteten Sportart, wieder einmal mit einem seiner Vereine Vorreiter ist. Der Idsteiner Tennisclub Grün-Weiß e.V. hat sein Angebot erweitert und bietet seinen Mitgliedern und auch interessierten Nicht-Mitgliedern Padél an. Aber, was ist das eigentlich? Padél ist eine Racket Sportart, deren Ursprung in Mexico liegt und in den südeuropäischen Ländern, insbesondere in Spanien sehr populär ist. Dort hat der Volkssport sogar die Mitgliederzahlen im Tennis überholt. Unsere europäischen Nachbarländer haben ebenfalls längst das Potenzial der erkannt. Während in Spanien rund 300.000 Padélplätze vorhanden sind, gibt es in Deutschland derzeit ca. 55 Plätze. Insgesamt steigt jedoch auch bei uns die Anzahl jährlich. In den Niederlanden und Schweden zählt man aktuell rund 300 Plätze.

Was also ist Padél, was macht Padél so interessant? Sobald man den Court betritt, fühlt man sich wie auf einem Tennisfeld in Taschenformat. Gespielt wird zu viert auf gesandetem Kunstrasen. Die Farben sind grell, die Schläger komplett aus Kunststoff, kürzer und nicht, wie beim Tennis, mit Saiten bespannt. Schlägt man den Ball, tönt das dumpf. Etwa so, wie wenn Alexander Zverev vor dem nächsten Service beiläufig mit dem Schläger den Sand aus seinen Schuhen klopft, bevor er sich durchstreckt und den Ball mit Wucht zum Ass schlägt. Also Padél, der nächste Powersport? „Sicher nicht...“ sagt Julio, Padéltrainer aus Frankfurt, der im Tennisclub Idstein „Padélschnuppern“ durchführt. „Padél spielt man nicht mit Kraft, sondern mit Gefühl. Der Ball kommt zu dir, wenn du nur richtig stehst“, sagt Julio. Padél spielt sich also nicht wie Tennis. Mehr mit Unterschnitt, als mit Topspin, mehr mit Geduld als mit Druck. „Es bringt nichts, wenn du auf den Ball drischst“. Tatsächlich: Rohgewalt, im Tennis durchaus ein probates Mittel, führt beim Padél kaum zum Erfolg.

Was den gemeinen Tennisspieler am meisten verblüfft: der Court wird gerahmt, durch eine Käfig-Wand, die aus Sicherheitsglas besteht. Trifft der Ball auf Glas, wird das Spiel fortgesetzt. Das erinnert an Squash, wobei beim Padél die Wandberührung nicht direkt erfolgen darf. Der Ball muss immer zunächst auf dem Boden aufspringen. Die zusätzliche Spieloption führt dazu, dass sich bereits Anfänger lange Ballwechsel liefern können.  Padél ist Positionsspiel, ist Verteidigungssport: „Es geht darum, keine Fehler zu machen“, erklärt Trainer Julio.

Padél hat das Potenzial zur neuen Trendsportart mit hohem Spassfaktor. Es ist schnell erlernbar, geeignet für jung und alt und damit eine ideale Ergänzung zum Tennis. Uwe Diener, Projektleiter und 2. Vorsitzender des Idsteiner Tennisclubs Grün-Weiss e.V. ist sich sicher, dass das neue Zusatzangebot die Attraktivität des Clubs weiter steigern wird. Der TC Idstein gehört zu den ersten Vereinen in Hessen, der diese Sportart anbietet. Die Entscheidung den Padel-Platz auch für Nicht-Mitglieder zu öffnen hat der Vorstand bewusst getroffen. „Wir wollen uns bürgernah zeigen. Wir sind keine elitäre Gruppe, sondern ein offener Club, der die Aufgaben des Breitensports in den Mittelpunkt stellt“ sagt der 1. Vorsitzende Sascha Weber. Informationen zum Club und zum neuen Zusatzangebot „Padel“ und Platzbuchung können Sie auf der Internetpräsenz www.tennisclub-idstein.de und www.padel-idstein.de einsehen.

Das neue Sportangebot des Vereins wurde seit Neueröffnung im Sommer 2019 bereits gut angenommen. Padél wird im Tennisclub Idstein ganzjährig, auch unter Flutlicht gespielt.  Der Club wird im Frühjahr 2020 einen Liga Cup als Padel-Spass Veranstaltung für Anfänger und Fortgeschrittene organisieren. Dabei treffen Teams in frei zu vereinbarenden Terminen aufeinander. Darüber hinaus wird es beim Idsteiner TC sicher neue Padél Schnupperangebote geben. Desweiteren arbeitet Uwe Diener derzeit mit seinen Vorstandskollegen und in Zusammenarbeit mit dem Sportkreis Rheingau-Taunus an einem Padél Inklusionsprojekt für das Jahr 2020. Let´s Padél in Idstein! Text: Uwe Diener, Michael Hoyer





Uwe Diener (2. Vorsitzer Idsteiner Tennisclub Grün-Weiss). Foto: Uwe Diener

 
 
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