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veröffentlicht am 15.10.2013

Integrations-Auftaktveranstaltung in Geisenheim

„Gemeinsam Integration Bewegen“ (GIB)


Der Vorsitzende des Sportkreises Rheingau-Taunus Manfred Schmidt (am Pult) stellte das Projekt „GIB“ vor. Dazu konnte er zahlreiche Ehrengäste begrüßen, darunter (1. Reihe von l.) Bürgermeister Michael Heil, Staatssekretärin Petra-Müller-Klepper, Bürgermeister Frank Kilian und seinen Mitstreiter Rolf Byron.  Foto: MRM

Nach der Veranstaltung stellten sich die „Väter“ des Projekts Manfred Schmidt (vorne Mitte/Vorsitzender des Sportkreises Rheingau-Taunus) und Rolf Byron (2.v.r./ Vorsitzender des Turngaus Mitteltaunus) mit den Ehrengästen zum Gruppenbild.     Foto: MRM

Geisenheim 11.10.2013– (MRM) Die Auftaktveranstaltung des Sportkreises Rheingau-Taunus und dem Turngau Mitteltaunus als Partner für das Projekt „Gemeinsam Integration Bewegen“ (GIB) in Geisenheim war sehr erfolgreich und stimmte die Verantwortlichen zuversichtlich, dass dieses Integrationsprojekt im Rheingau ebenso erfolgreich umgesetzt werden kann wie zuvor im Untertaunus. Träger für dieses Projekts, bei dem Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund durch eine Übungsleiter-Ausbildung in den Vereinssport integriert werden sollen, sind der Sportkreis Rheingau-Taunus und der Turngau Mitteltaunus.
Der Geisenheimer Bürgermeister Frank Kilian, der das Projekt mit großem Engagement unterstützt, konnte zur Auftaktveranstaltung in der „Scheune“ zahlreiche Ehrengäste begrüßen, darunter die Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium Petra Müller-Klepper, seinen Amtskollegen aus Oestrich-Winkel Michael Heil, den Sprecher des Präventionsrates Unterer Rheingau Uwe Schneider sowie Frank Eser und Volker Rehm von der Hessischen Sportjugend. Sein besonderer Gruß galt jedoch den beiden „Vätern“ des Projekts, dem Sportkreisvorsitzenden Manfred Schmidt und dem Vorsitzenden des Turngaus Mitteltaunus Rolf Byron. Kilian wies darauf hin, dass es angesichts des demografischen Wandels in Deutschland unabdingbar sei, Migranten für die ehrenamtliche Arbeit in den Sportvereinen zu gewinnen.
Der Sportkreisvorsitzende Manfred Schmidt erinnerte daran, dass man im Jahr 2009 in Idstein und Aarbergen einen Stein „Start“ ins Wasser geworfen habe, der viele Kreise gezogen habe. Seitdem habe man Migrantinnen zu Übungsleiterinnen ausgebildet. Den Anstoß für das „Start“-Projekt sei vom damaligen Sportminister Volker Bouffier gekommen. Mittlerweile sei das Projekt in die Regelarbeit des Landessportbundes (lsb h) übergegangen und firmiert im Sportkreis Rheingau-Taunus unter dem Namen GIB (Gemeinsam Integration Bewegen. „Wir wollen den Frauen durch die Sprachausbildung und die ÜL Ausbildung Kompetenz und Sicherheit vermitteln, bestehende Vorbehalte abbauen und die Vereinsmitarbeiter in Sachen Integration sensibilisieren“, machte Schmidt deutlich. „Unsere Integration lebt ganz stark von der Vernetzung des Projektes mit den Vereinen, Kommunen und vielen anderen Institutionen, wie z. B. türkischen Gemeinden, Ausländerbeiräten, Präventionsräten usw.“
Helmut Heisen überbrachte ein Grußwort von Idsteins  Bürgermeister Gerhard Krum. „Die Integration ist zuweilen ein mühsames Geschäft und zwar sowohl für die Menschen, die aus anderen Ländern nach Deutschland kommen und hier leben als auch für uns Einheimische. Und sie kann nur gelingen, wenn sich beide Seiten ernsthaft Mühe geben.“
Im Anschluss stellte Rolf Byron in einer eindrucksvollen Powerpoint-Präsentation die zahlreichen Aktivitäten des Projektes seit dem Jahr 2009 vor. Er wies darauf hin, dass man viele kleine Schritte machen müsse, Ausdauer benötige und dass Netzwerke unerlässlich sind. Von den sehr positiven Erfahrungen, die der TV Idstein mit den neuen Übungsleiterinnen gemacht haben, berichteten Renate Stübing und Meral Qajraoui dem Auditorium.
Frank Eser zeigte in seinem informativen Vortrag auf, dass Integration eine dauerhafte Aufgabe, aber auch eine große Chance sei. Des Weiteren zeigte er die Vorteile für die beteiligten Frauen, die Vereine und die Kommunen auf. Im Rahmen des Integrationsprogramms berate und unterstütze der lsb h die Vereine und fördere auch bestimmte Projekte.
Staatssekretärin Petra Müller-Klepper bezeichnete „GIB“, Gemeinsam Integration Bewegen, als tolles Projekt, das ihre volle Unterstützung genieße. „Integration ist eine große gesellschaftliche Aufgabe“, machte sie deutlich. „Insbesondere dem Sport kommt eine große integrative Funktion zu.“ Aber es gebe noch Handlungsbedarf, denn nur 5% der Migrantinnen seien sportlich aktiv, während es bei der deutschen Bevölkerung 40% seien. „Die interkulturelle Öffnung sichert die Zukunft der Vereine“, ist die Staatssekretärin überzeugt. Es sei ein Prozess vieler kleiner Schritte. „Aber jeder Schritt lohnt sich“, so Petra Müller-Klepper. Nun gelte es, das Projekt im Rheingau ebenso erfolgreich umzusetzen wie zuvor im Untertaunus. „Fremde sind Freunde, die man nur noch nicht kennen gelernt hat“, schloss se ihre Ausführungen.
Wolfgang Blum (TG Rüdesheim) erklärte, dass dies ein ganz tolles Projekt sei und unterstrich, dass sein Verein großes Interesse habe, dabei mitzuwirken. Auch der türkische Kulturverein sagte zu, unter seinen Mitgliedern Akquise zu betreiben, um das Projekt zu einem Erfolg zu machen. 
Rheingau Echo vom 17.10.2013, Wiesbadener Kurier vom 24.10.2013

 
 
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