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veröffentlicht am 29.11.2016

Großes Regionaltreffen der Sport-Coaches

"Gemeinsam Integration Bewegen" - Flüchtlinge

Großes Regionaltreffen der Sport-Coaches


Gruppenbild mit den Sportcoaches. Foto: Sport in Hessen

Der Sportkreis Rheingau-Taunus war am 22. 11. 2016 Gastgeber der ersten Regionalkonferenz aller Sport-Coaches der Kreise Limburg-Weilburg und Rheingau-Taunus.
 
Die Sport-Coaches kümmern sich um den Kontakt zwischen den Sportvereinen und den Flüchtlingen innerhalb einer Kommune, und leisten damit einen Beitrag zur Integration. Im Idealfall schaffen sie ein Netzwerk zwischen den Flüchtlingsbetreuern, Paten, Integrationslotsen, Verwaltung und den Sportangeboten innerhalb oder außerhalb der Vereine.
 
Diese neugeschaffenen Stellen, die das hessische Ministerium des Inneren und für Sport dankenswerterweise durch Geldmittel auf Antrag der Kommune zur Verfügung stellt, werden von der Sportjugend Hessen im Landessportbund federführend begleitet. Aus diesem Grund waren vier Mitarbeiter der Sportjugend aus Frankfurt angereist, um den Abend zu organisieren und zu moderieren.
 
Der Vorsitzende des Sportkreises Manfred Schmidt begrüßte, auch im Namen seines Kollegen Günter Habel aus dem Sportkreis Limburg Weilburg die angereisten Bürgermeister, die Sportcoaches, die Verwaltungsmitarbeiter der Kommunen und die Referenten. Er dankte Landrat Albers für die Zusage, dass diese Veranstaltung in der Cafeteria des Kreishauses stattfinden konnte.
 
Behzad Borhani und Volker Rehm mit ihrem Team von der Sportjugend übernahmen anschließend die Moderation. Behzad berichtete sehr anschaulich von seiner eigenen gelungenen Integration, dass er u.a. selbst als kleiner Junge eingeladen wurde, doch einfach mal mit zu trainieren, obwohl er noch kein Wort deutsch sprach und auch nicht Fußball spielen konnte. Heute ist er im Vorstand der Sportjugend Hessen.
 
In Hessen beschäftigen inzwischen 246 Städte und Gemeinden – das sind 60 % aller Gemeinden – 352 Sportcoches. Das ist ein guter Zwischenstand, bedenkt man, dass dieses Programm erst in 2016 angelaufen ist.
 
Danach wurde in Gruppen verschiedene Erfahrungen ausgetauscht. Die Gruppe der Coaches erarbeitete folgende Gesichtspunkte: Die Coaches sind keine Therapeuten, sie können keine Traumata aufarbeiten. Sie können alle Sportarten fördern, auch in freien Gruppen, wenn sie an Sportvereine „angedockt“ sind. Förderungsfähig sind auch kulturelle Angebote, die das Wir-Gefühl stärken können.
 
Die Gruppe der Verwaltungsmitarbeiter stellte die Handhabung der Verwendungsnachweise heraus. U.a. wäre es wünschenswert ist,  dass die Mittel für Personal und Sachen auch in Jahr der Zuwendung erschöpft werden. Auch Fragen zur Versicherung und Vereinsmitgliedschaften der Flüchtlinge wurden besprochen.
 
Es wurden schließlich noch ein große Zahl von Vorschlägen für die Arbeit der Sportcoaches angesprochen, die hier nur stichwortartig aufgeführt werden sollen: Tag der offenen Tür zur Präsentation der Sportangebote, Gymnastik mit Kinderbetreuung, Zumba, Sport und Deutschkurs kombinieren, über Fragebogen in mehreren Sprachen das Interesse erfahren, Treffen mit allen, die in der Flüchtlingsarbeit aktiv sind, Newsletter und Facebook-Seiten in verschiedenen Sprachen.
 
Renate Stübing, Sportcoach in Idstein berichtete vom Sportcamp mit der Möglichkeit das Sportabzeichen mit den Flüchtlingen zu erwerben, den Kontakt über die Paten und die Benutzung des vereinseigenen Kraftraums und sehr plastisch über ihre Erfahrungen aus ihrer Arbeit
 
Der TV Lorch berichtet von der Zusammenarbeit mit der AWO, die die große Flüchtlingsunterkunft betreut. Viele Spieler konnten ins Training der ersten und zweiten Mannschaft eingebunden werden, einige haben sogar schon die Spielberechtigung. Besonders bemerkenswert: Die Befürchtungen in der Bevölkerung wegen der großen Zahl an Flüchtlingen in dieser überschaubaren Kommune wurden weitgehend über das Sportangebot abgebaut. Bürgermeister Helbing bestätigte dies: Sportverein, Schule und Kindergärten seien die wesentlichen Integrationsfaktoren.
 
Abschließend wurde auf die Möglichkeit der Vernetzung des Programms mit dem Bundesprogramm „Integration durch Sport“, mit dem WIR-Programm und dem GIB-Programm des Sportkreises RTK hingewiesen.
 
Insgesamt wurde von allen Anwesenden positiv festgestellt, dass der Abend einen großen Erfahrungsaustausch gebracht habe und mit neuen Ideen im Jahr 2017 weitergearbeitet werden kann.
 
Manfred Schmidt bedankte sich am Ende des Abends ganz herzlich bei der Sportjugend und den Sport Coaches für das Engagement, sowie auch Janina Röhrig die das Regionaltreffen zeichnerisch mit vielen Aussagen zeichnerisch festhielt. Weitere Treffen zur Netzwerkarbeit sind angesagt. Text: Helmut Heisen

v.l. Volker Rehm, Behzad Borhani (Sportjugend Hessen), Jürgen Habel (Sportkreis Limburg-Weilburg), Manfred Schmidt (Sportkreisvorsitzender Rheingau-Taunus). Foto: Michael Reitz


Zeichnerische Darstellung des Treffens von Janina Röhrig. Foto: Sportjugend Hessen
 





 
 
 
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