« zurück zur Übersicht
veröffentlicht am 01.05.2022

Wichtiger Beitrag, um Barrieren zu überwinden

Auftaktveranstaltung "Sport und Inklusion"

Wichtiger Beitrag, um Barrieren zu überwinden


Die Protagonisten des Modellprojekts „Sport und Inklusion“ stellten sich zum Gruppenbild (v.l.): Christian Herfurth (Bürgermeister von Idstein), Hans Rodius (Sportdezernent), Natascha Hiltrop (Projektbotschafterin), Peter Beuth (Minister), Markus Jestaedt (Sportkreisvorsitzender), Dirk Guentherodt (Projektleiter) und Winfried Kron (Sozialministerium).                  Foto: MRM
 

Rheingau-Taunus-Kreis/Idstein – (MRM) Mit rund zweijähriger, coronabedingter Verzögerung fiel kürzlich in der Mike-Schillings-Halle in Idstein der offizielle Startschuss für das Modellprojekt „Sport und Inklusion“ im Rheingau-Taunus-Kreis, das federführend vom Sportkreis Rheingau-Taunus betreut wird. Der Sportkreisvorsitzende Markus Jestaedt konnte zu dieser Hybridveranstaltung einige Ehrengäste begrüßen, darunter den Hessischen Minister des Innern und für Sport Peter Beuth und Paralympics-Gewinnerin Natascha Hiltrop, die als Botschafterin für Inklusion tätig ist.

Jestaedt, der die Veranstaltung professionell moderierte, wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass für dieses Projekt vier Partner verantwortlich seien: das Hessische Ministerium des Innern und für Sport, das Hessische Ministerium für Soziales und Integration, der Rheingau-Taunus-Kreis und der Sportkreis Rheingau-Taunus. „Sport fördert das Miteinander und das Selbstbewusstsein - egal, ob mit oder ohne Behinderung“, machte er deutlich.

Der stv. Sportkreisvorsitzende Dirk Guentherodt, der die Projektleitung übernommen hat, erläuterte, dass dieses Projekt bereits vor zwei Jahren an den Start gehen sollte, der Auftakt aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden musste. Man habe die Zeit jedoch gut genutzt und ein Netzwerk aufgebaut, um Vereine und Einrichtungen für behinderte Menschen in Kontakt zu bringen. Darüber hinaus seien Infomaterialien entwickelt und ein spezieller Lehrgang für Übungsleiter konzipiert worden. Die gleichberechtigte Teilhabe am Sport sei ein wichtiger Baustein, damit neue Sportangebote für behinderte Menschen geschaffen werden könnten.

Beuth, der dem Sportkreisvorsitzenden einen Scheck in Höhe von 25.000 Euro übergab, brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass es nun endlich losgeht. Mit dem für die Modellregion Rheingau-Taunus entwickelten Konzept gehe Hessen beim Thema Inklusion voran. „Das Projekt sehen wir als Motor für die Inklusion, denn es leistet einen wichtigen Beitrag, um Barrieren zu überwinden“, unterstrich der Minister.

„Inklusion ist ein wichtiges gesellschaftliches Thema und Win-Win-Geschäft für die Gesellschaft, denn es macht sie heterogener und vielfältiger“, pflichtete Winfried Kron (Referatsleiter für Behindertenpolitik im Sozialministerium) bei. Er schloss mit einem eindrucksvollen Zitat von Jesse Jackson: „Inklusion ist keine Frage der politischen Korrektheit. Es ist der Schlüssel zum Wachstum.“ 

Auch Sportdezernent Hans Rodius machte deutlich, dass Sport ein wichtiger Mosaikstein sei, um Menschen mit Behinderung die gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. „Die Normalität muss im Vordergrund stehen“, machte er deutlich. Man müsse den Verantwortlichen in den Vereinen die Angst nehmen, etwas falsch zu machen. Deshalb biete der Sportkreis spezielle Schulungen zu diesem Themenkomplex an. Ferner wies Rodius darauf hin, dass der Kreis dem Thema große Bedeutung beimesse: Seit Jahresbeginn gebe es im Kreis zwei Behindertenbeauftragte und beim Sportstättenbau bzw. der Sanierung werde besonders auf Barrierefreiheit geachtet, so aktuell in Taunusstein-Hahn und in Hünstetten.

Integrationsbotschafterin Natascha Hiltrop zeigte sich erfreut darüber, dass der Rheingau-Taunus-Kreis als Modellregion in Hessen auserkoren wurde. „Inklusion funktioniert oft einfach durch Improvisation. Das erfordert Kreativität und man darf nicht zu schnell aufgeben“, wusste sie aus eigener Erfahrung zu berichten. Sie unterstrich, dass sie den Vereinen gerne mit Rat und Tat zur Verfügung stehe.

Idsteins Bürgermeister Christian Herfurth zeigte auf, dass es in seiner Stadt behinderte Menschen zur Gesellschaft gehören. Es gebe ein enges Netzwerk und mehrere spezielle Einrichtungen zur Förderung behinderten Menschen (z. B. Feldberg- und Max-Kirmse-Schule). Ein weiteres Leuchtturmprojekt sei, dass Idstein für die im Jahr 2023 in Berlin stattfindenden Special Olympics als Host-Town ausgewählt worden sei. „Bei uns wird eine Delegation mit ca. 25 Personen zu Gast sein. Wir freuen uns sehr darauf und werden gute Gastgeber sein“, schloss Herfurth.

Umrahmt wurde die Auftaktveranstaltung von einer Show-Darbietung der „Taunus-Fighter Idstein“, die derzeit eine Behinderten-Abteilung aufbauen, einem Tischtennismatch, bei dem Minister Beuth und der Ehrenvorsitzende des Sportkreises Manfred Schmidt gegen ein Mitglied der Tischtennis AG des Facettenwerks in Breithardt antraten, sowie einer Darbietung der Tanzgruppe „Akzeptanz“, in der Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport treiben. Text:        Michael Reitz 
Die ​​​komplette Veranstaltung steht auch als Video auf YouTube zur Verfügung:




Die Tanzgruppe „Akzeptanz“ demonstrierte, dass Menschen mit und ohne Behinderung miteinander Sport treiben können     Foto: MRM


Zur Auftaktveranstaltung konnte der Sportkreisvorsitzende Markus Jestaedt (r.) auch den Hessischen Minister des Innern und für Sport Peter Beuth (2.v.r.) begrüßen. Foto: MRM


Minister Peter Beuth (l.) trat zu einem kurzen Tischtennismatch gegen ein Mitglied der Tischtennis AG des Facettenwerks in Breithardt an. Foto: MRM
 

 
 
Facebook Account RSS News Feed